Das politische Chaos in Südkorea um den angeschlagenen Präsidenten Yoon Suk Yeol verschärft sich weiter. Der Parteivorsitzende der Regierungspartei People Power Party (PPP), Han Dong-hoon, hat eine Amtsenthebung von Yoon nun überraschend als notwendig gehalten.
Han sagte, dass er Informationen bekommen habe, dass Yoon versucht habe, während des kurzzeitigen Kriegsrechts, Truppen einzusetzen, um Politiker festzunehmen. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Yoons präsidiale Befugnisse schnell ausgesetzt werden, da vom Präsidenten „ein erhebliches Risiko extremer Handlungen ausgeht“. Das könnte das Land und seine Bürger in Gefahr bringen.
Gestern hatte sich Han noch für eine Ablehnung eines Amtsenthebungsverfahrens eingesetzt, obwohl er die Handlungen von Yoon als „verfassungswidrig“ kritisiert hatte. Jetzt sagte Han, dass er die Gefahr sehe, dass der Präsident wieder radikal agieren könnte. Offen ließ er, ob er und seine Partei mit dem von der Opposition eingereichten Antrag für ein Amtsenthebungsverfahren mitstimmen werden.
Yoon hatte am Dienstag (03.12.) das Kriegsrecht für Südkorea ausgerufen, nachdem es einem Haushaltsstreit zwischen seiner Partei PPP und der größten Oppositionspartei DP gekommen hatte. Als Begründung nannte er den eines „liberalen Südkoreas vor den Bedrohungen durch Nordkoreas kommunistische Truppen.“ Kurze Zeit später hob er das Kriegsrecht wieder auf, nachdem das Parlament, darunter auch einige Mitglieder von Yoons Partei, dagegen gestimmt hatte. Auch international löste der Vorgang Bestürzung aus.
Quelle: ZDF