Der Ehrenvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, hat seinen Rückzug aus der aktiven Politik angekündigt. „Ich habe mich dafür entschieden, bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr zu kandidieren“, sagte Gauland der „WELT“. Weiter sagte der 83-jährige Politiker: „Ich glaube nicht, dass ich als 85-Jähriger noch richtig im Parlament bin.

In meinem Alter ist das Ende absehbar“, sagte er dazu. „Wenn nicht noch irgendetwas Außergewöhnliches passiert, ist das das Ende meiner parlamentarischen Karriere“, sagte er weiter. In der AfD will er aber bleiben. „In der AfD bleibt man Mitglied, bis der Sargdeckel geschlossen wird“, sagte er, der vor seinem Wechsel zur AfD Mitglied der CDU war. „Da werde ich mich weiter an Diskussionen beteiligen, das ist völlig klar.“

Gauland war einer der Mitbegründer der AfD, die 2013 gegründet wurde. Zwischen 2017 und 2019 war er gemeinsam mit dem ehemaligen AfD-Politiker Jörg Meuthen Parteivorsitzender und führte 2017 gemeinsam mit Alice Weidel die AfD in den Bundestag. Im Jahr 2019 wurde er Ehrenvorsitzender der Partei und 2021 der Fraktion.

Der Publizist und promovierte Jurist sorgte mehrfach mit Äußerungen, wie etwa zu deutschen Geschichte und zu Migrationsthemen mit Empörung. Die Nazi-Diktatur unter Adolf Hitler nannte er einen „Vogelschiss in über 1.000 erfolgreicher deutscher Geschichte“. Über den Fußballspieler Jérôme Boateng sagte er, viele Menschen fänden ihn „als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Auch bei der Bundestagswahl 2017 sorgte er mit Äußerungen für Empörung. So sagte er, dass sich die neue Bundesregierung „warm anziehen. Wir werden sie jagen, wir werden Frau Merkel oder wen auch immer jagen, und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen.“

Quelle: ARD