Die Übernahme-Pläne von Super RTL, den Konkurrenten Nickelodeon zu übernehmen, sind vom Tisch. Wie bekannt wurde, hat RTL die entsprechende Anmeldung zurückgezogen, weil das Bundeskartellamt dem Kölner Medienunternehmen und dem Eigentümer von Nickelodeon, Paramount, signalisiert hat, dass man beabsichtigt, die Übernahme zu untersagen.
Das Kartellamt rieb sich vor allem an der Marktmacht von Super RTL im Bereich TV-Werbung für Kinder, die durch die Übernahme von Nickelodeon sicher noch weiter gewachsen wäre. „Dieser Werbemarkt weist nach den Ermittlungen so deutliche Besonderheiten auf, dass er von sonstiger Werbung abzugrenzen war“, sagte Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamts. „Es gibt nur eine sehr begrenzte Zahl von Unternehmen, die speziell auf Kinder ausgerichtete Werbeflächen anbieten, allen voran RTL mit seinem einschlägigen TV-Programm. Im öffentlich-rechtlichen Kika gibt es keine Werbung.“
„Zwar sehen wir gerade auch bei den Kindern eine starke Abwanderung aus dem linearen Fernsehen“, räumte Mundt in seiner Stellungnahme ein. „Streaming-Angebote, etwa von Netflix oder Amazon, spielen auf dem Kinder-Werbemarkt derzeit aber keine Rolle. Gleiches gilt für die ohnehin deutlich anders gelagerten und ausgestalteten Social-Media-Angebote wie TikTok oder Snapchat, die sich schon aufgrund ihrer Altersgrenzen nicht an Kinder richten und deshalb auch keine speziell auf Kinder ausgerichteten Werbeflächen anbieten.“
Bei Paramount teilt man diese Einschätzung aber nicht. Man sei immer noch davon überzeugt, „dass die geplante Partnerschaft positiv für die deutsche Medienlandschaft“, sagte der Viceo President Ad Sales, Affiliate & Streaming Partnerships in Northern, Central & Eastern Europe bei Paramount, Michael Keidel gegenüber dem Medienmagazin DWDL. Er sagte auch noch dem Medienmagazin, dass man sich weiterhin auch noch auf Kinder und Familien im Konzern fokussiere. Nickelodeon wird auch weiterhin im TV laufen. Also, es wird sich kurzfristig erstmal nichts ändern.
In Köln ist man auch nicht mit der Entscheidung zufrieden. „Wir bedauern es sehr, dass wir die Partnerschaft mit Nickelodeon und Paramount nicht ausbauen können“, sagte Super-RTL-Chef Oliver Schablitzki zu DWDL. „Mit unserer Idee hätten wir ein breiteres, vielfältigeres Angebot für Kinder in einem sicheren, medienrechtlich regulierten TV-Umfeld geschaffen. Und natürlich wäre auch für Werbekunden ein zusätzliches, attraktives und reichweitenstarkes Umfeld entstanden. Aber das junge Publikum kann sicher sein, dass wir auch weiterhin mit der Marke Toggo über alle relevanten Kanäle und Plattformen hinweg Kinderunterhaltung auf höchstem Niveau bieten werden.“
Quelle: DWDL