Wikileaks-Gründer Julian Assange ist ein freier Mann. Vor einem US-Gericht auf der Marianen-Insel Saipan hat er sich im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen in einem Anklagepunkt für schuldig bekennt. Und jetzt ist er im Gegenzug nach seiner schon in Großbritannien verbüßten Haft auf freien Fuß.

Während der Anhörung räumte Assange den Tatvorwurf der Verschwörung zur Beschaffung und Weitergabe von geheimen Dokumenten der US-Regierung ein. Er habe geglaubt, dass der erste Zusatzartikel der US-Verfassung, der die Meinungsfreiheit schützt, auch seine Aktivitäten schütze, sagte Assange vor Gericht. Die leitende Richterin Villagomez Manglona akzeptierte sein Schuldbekenntnis und entließ ihn, weil er die Zeit seiner möglichen Haftstrafe von 62 Monaten schon in einem Hochsicherheitsgefängnis in Großbritannien abgesessen hatte.

Danach reiste der 52-jährige Australier in seine Heimat weiter. Seine Anwälte sprachen von einem „historischen Tag“.

Assange hat mehr als 10 Jahre eingesperrt verbracht. Erst in der Botschaft von Ecuador in London, danach in einem Gefängnis. Die USA werfen dem Wikileaks-Gründer vor, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning mit geheimem Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Die US-Justiz wollte Assange den Prozess wegen Spionagevorwürfen machen. Ihm hätten bis zu 175 Jahre Haft gedroht.

Quelle: SPIEGEL