Der Reisekonzern FTI hat heute (03.06.) Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen stellte beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, teilte das Unternehmen mit. Wie es weiter in der Mitteilung heiß, arbeitet man an Hochdruck daran, dass die schon angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können. Reisen, die noch nicht begonnen wurden, können ab morgen (04.06.) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden.
Von der Insolvenz ist nur die Veranstaltermarke FTI Touristik betroffen. In der Folge würden auch weitere Konzerngesellschaften Insolvenz anmelden.
Die Zukunft des Unternehmens schien eigentlich gesichert zu sein. Es bekam in der Corona-Krise aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) 595 Millionen Euro. Ein Konsortium unter der Führung des US-Finanzinvestors Certares wollte die FTI Gruppe für einen übernehmen und rund 125 Millionen Euro frisches Kapital in das Unternehmen stecken. Die Wettbewerbshüter müssen dem Deal noch zustimmen.
Den Angaben zufolge sind die Buchungszahlungen zuletzt deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Hinzu kam, dass zahlreiche Lieferanten auf Vorkasse bestanden haben. In der Folge kam es zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf, welcher bis zum Closing des Investorenprozesses nicht mehr überbrückt werden konnte“, teilte die FTI mit. Nach Informationen des „Handelsblatt“ soll sich beim Konzern eine Deckungslücke eines zweistelligen Millionenbetrages aufgetan haben. Der Bund hat nach Verhandlungen am Wochenende weitere Hilfen für das Unternehmen abgelehnt.
Nun soll sich der im Jahr 2021 gestartete Deutsche Reisesicherungsfonds um die Urlauber kümmern. Dieser soll bei einer Pleite eines Reiseanbieters um die Erstattung der Vorauszahlungen der Kunden, gegebenenfalls den Rücktransport gestrandeter Urlauber sowie deren Unterbringung bis zum Rücktransport kümmern. Der Fonds ist nach der Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook von der deutschen Touristikwirtschaft und des Bundesjustizministeriums gegründet worden.
Quelle: ZDF