Drei Jugendliche in Aken im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt haben ein Exemplar des Buches „Das Tagebuch der Anne Frank“ beschädigt und in Teilen verbrannt. Zwei 16-Jährige und ein 15-Jähriger seien dabei gestern (29.05.) an einer Bushaltestelle von Zeugen beobachtet worden, teilte die örtliche Polizei und die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau mit.

Als die Polizei kam, wurde das Feuer schon gelöscht. Die Beschuldigten hat die Polizei ihren Eltern übergeben. Es laufen jetzt Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) sagte, dass Anne Franks Tagebuch ein bewegendes Zeugnis des Leids und der Unmenschlichkeit ist, das während des Zweiten Weltkriegs über die jüdische Bevölkerung gebracht wurde. Die Politikerin sagte, dass der Vorfall verdeutliche, wie wichtig eine fundierte fächerübergreifende politische Bildung an Schulen sei.

Einen ähnlichen Vorfall habe es schon 2006 in Pretzien gegeben, wo bei einer öffentlichen Feier das Buch verbrannt wurde. Fünf Männer wurden damals zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Die 24- bis 29-jährigen Männer wurden damals wegen Volksverhetzung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener verurteilt. Zwei Angeklagte wurden damals freigesprochen, aus Mangeln an Beweisen.

Quelle: MDR