Der Spitzenkandidat für die Europawahl der rechtspopulistischen AfD, Maximilian Krah, verlässt den Bundesvorstand der Partei. Das berichten mehrere Medien.
In den vergangenen Monaten hatte Krah immer wieder mit Affären von sich reden gemacht. Ende April wurde bekannt, dass ein enger Mitarbeiter des AfD-Europaabgeordneten wegen des Verdachts der Spionage festgenommen wurde. Gegen Krah selbst laufen Vorermittlungen, denn die Staatsanwaltschaft Dresden prüft, ob er Geld von Russland oder China angenommen haben soll.
Wie das ZDF berichtet, gab es gestern (21.05.) schon Anzeichen dafür, dass Krah heute (22.05.) als Beisitzer im Bundesvorstand der AfD seinen Platz räumen werde. Dem Vernehmen nach hat er sich auf die gesichtswahrende Lösung eingelassen, die er den anderen Vorstandsmitgliedern in einer rund einstündigen außerplanmäßigen Telefonkonferenz heute Morgen mitteilte.
Die Sitzung wurde anberaumt, nachdem Krah in einem Interview mit der Zeitung „La Repubblica“ gesagt hatte: „Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war.“ Nach der Sitzung teilte er mit: „Ich nehme zur Kenntnis, dass sachliche und differenzierte Aussagen von mir als Vorwand missbraucht werden, um unserer Partei zu schaden. Das Letzte, was wir derzeit brauchen, ist eine Debatte um mich.“
Nach Bekanntwerden dieser Äußerung kündigten die französischen Rechtspopulisten um Marine Le Pen an, dass sie mit ihrer Partei Rassemblement National die gemeinsame Zusammenarbeit mit der AfD im EU-Parlament aufkündigen. Schon in den vergangenen Monaten ging Le Pen auf Distanz zur AfD, nachdem durch Recherchen von Correctiv das sogenannte Geheimtreffen in Potsdam bekannt wurde.
Quelle: ZDF