Durch den heftigen Dauerregen und die darauffolgenden Überschwemmungen hat das Saarland den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Lage entspannte sich inzwischen etwas, berichtet die Polizei. Seit 1 Uhr steigen die Pegelstände nicht mehr, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. Die Rettungskräfte sind aber weiterhin im Einsatz.
Nach bisherigen Kenntnissen sind bei dem schweren Unwetter mit stundenlangen Regenfällen und den Überflutungen keine Toten. Bei einer Evakuierungsaktion habe es aber eine verletzte Person gegeben, sagte der Sprecher. Ein Mensch sei ins Wasser gefallen und wurde danach ins Krankenhaus gebracht.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am frühen Samstagmorgen (18.05.) alle Unwetterwarnungen in Deutschland aufgehoben. Somit lagen für das Saarland und auch für Rheinland-Pfalz keine Warnungen mehr vor „extrem ergiebigem Dauerregen“ mehr vor, heiß es vom DWD.
Bundeskanzler Olaf Scholz will sich heute gemeinsam mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger im Saarland ein Bild von der Situation machen. Die SPD-Politikerin sagte gegenüber dem Saarländischen Rundfunk, dass die Lage „sehr angespannt“ sei. Man müsse davon ausgehen, dass es massive Schäden geben werde, sowohl in der öffentlichen Infrastruktur als auch bei den Bürgern. Schon in der vergangenen Nacht sandte die Landesregierung eine Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger aus und leitete erste Schritte für finanzielle Hilfen ein. Es seien kurzfristig Beschlüsse gefasst worden, „durch die Hilfe bereitzustellen, um entstandene Schäden zu beheben“, erklärte Rehlinger. Noch kann aber niemand die Summe der Schäden nennen.
Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz teilte mit, dass es sich um ein Hochwasserereignis, wie es alle 20 bis 50 Jahre stattfinde, handelt. An der Unteren Blies rechnete das Amt noch bis zum Nachmittag mit weiter ansteigenden Wasserständen. Der Deutsche Wetterdienst maß stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden.
Quelle: ARD