Wirtschaftsforscher sehen für dieses Jahr nur noch ein Wachstum von 0,1 Prozent. In ihrer Gemeinschaftsdiagnose verweisen die führenden Institute auf „konjunkturelle und strukturelle Faktoren“, wegen derer sie ihre Herbstprognose von 1,3 Prozent Wachstum nach unten korrigiert haben.
Sie haben bei der Vorstellung von „Gegenwind“ für die deutsche Wirtschaft aus dem In- und Ausland gesprochen. „Die Wirtschaft in Deutschland ist angeschlagen“, heißt es. Im vergangenen Jahr, also 2023, war die Wirtschaftsleistung in der größten Volkswirtschaft Europa um 0,3 Prozent zurückgegangen. Aktuell bewegt sich die Wirtschaftsleistung in Deutschland laut den Instituten auf einem Niveau, das kaum über der vor der Corona-Pandemie liege. Die Produktivität stehe seitdem auf der Stelle, sagen die Institute. Die Ausfuhren seien trotz steigender weltwirtschaftlicher Aktivität zurückgegangen. Für das Jahr 2025 belassen die Institute ihre Prognose mit einem Plus von 1,4 Prozent unverändert.
Ab dem Frühjahr dürfte die Erholung der Konjunktur einsetzen, die Dynamik werde aber insgesamt nicht allzu groß ausfallen. In diesem Jahr avancierte sich der private Konsum zur wichtigsten Triebkraft für die Konjunktur, im nächsten Jahr dann vermehrt auch das Auslandsgeschäft.
An der Frühjahrsprognose sind das Ifo-Institut, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, das Institut für Weltwirtschaft, das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung sowie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung beteiligt. Ihr Gutachten dient der Bundesregierung als Grundlage für die eigene Prognose, die wiederum die Grundlage für die Steuerschätzung bilden. Das Bundeswirtschaftsministerium geht bisher von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,2 Prozent für dieses Jahr aus.
Quelle: ARD