Die Europäische Union hat das weltweit erste staatliche Gesetz zur Regulierung Künstlicher Intelligenz (KI). Das Gesetz wurde von der EU-Kommission, dem Europaparlament und den Mitgliedsstaaten im Dezember vereinbart und hat nun die Zustimmung des EU-Parlaments erhalten.
Der „AI-Act“ legt fest, wie KI in der EU verwendet werden darf und unter welchen Bedingungen. Dabei werden KI-Anwendungen in vier Risikogruppen eingeteilt, wobei strengere Regeln für Anwendungen mit höherem Risiko gelten. Unternehmen müssen beispielsweise bei kritischen Bereichen wie Bildung, Verkehr oder Medizin ihre KI-Systeme sowohl selbst prüfen als auch staatliche Überprüfungen durchlaufen lassen. Ein besonders hohes Risiko sieht die EU bei der Echtzeit-Gesichtserkennung im öffentlichen Raum, wie sie beispielsweise in China zur Überwachung genutzt wird. Solche Praktiken werden durch den „AI-Act“ verhindert.
Einige Kritiker befürchten, dass die europäische KI-Branche unter dieser Regulierung leiden und international zurückfallen könnte. Allerdings sehen Experten auch Chancen für die europäische KI-Industrie. Das Siegel „Made in EU“ könnte künftig für vertrauenswürdige KI stehen und so Wettbewerbsvorteile schaffen.
Obwohl die EU-weite Richtlinie für gleiche Wettbewerbsbedingungen sorgen soll, können Mitgliedstaaten den „AI-Act“ unterschiedlich streng umsetzen. Dennoch sehen viele die Regulierung als wichtigen Schritt, um ethische und verantwortungsvolle KI-Anwendungen in der EU zu fördern.
Quelle: ZDF