Das umstrittene EU-Lieferkettengesetz hat in der Abstimmung unter den Mitgliedstaaten keinen Erfolg gehabt, wie von der belgischen RatsprÀsidentschaft mitgeteilt wurde.
Der vorgeschlagene Kompromiss erhielt nicht die erforderliche UnterstĂŒtzung. Es wird nun geprĂŒft werden mĂŒssen, ob die von den Mitgliedstaaten geĂ€uĂerten Bedenken in Zusammenarbeit mit dem EuropĂ€ischen Parlament ausgerĂ€umt werden können. Es ist daher unklar, ob das Vorhaben neu verhandelt werden muss, obwohl im Dezember bereits ein Kompromiss zwischen den UnterhĂ€ndlern der beiden Institutionen erzielt worden war.
Kurzfristig wurde heute (28.02.) eine erneute Abstimmung zum Lieferkettengesetz anberaumt. Mehrere Regierungen lehnen das Vorhaben ab, wÀhrend sich die Bundesregierung entschied, sich zu enthalten.
Die Entscheidung der Bundesregierung zur Enthaltung war seit Wochen absehbar. Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner (beide FDP) sind gegen das Vorhaben, was zu einer Enthaltung in BrĂŒssel fĂŒhrte. Die SPD und die GrĂŒnen befĂŒrworten hingegen eine Zustimmung. Das EU-Lieferkettengesetz zielt darauf ab sicherzustellen, dass in der EU keine Produkte verkauft werden, die durch Kinderarbeit hergestellt wurden oder die bei ihrer Produktion UmweltschĂ€den verursachen.
Der vorgeschlagene Entwurf geht in einigen Punkten ĂŒber das deutsche Lieferkettengesetz hinaus, das bereits seit dem letzten Jahr in Kraft ist. UrsprĂŒnglich hatte sich die Bundesregierung fĂŒr eine europĂ€ische Regelung eingesetzt. Zuletzt bezeichnete vor allem Buschmann das Gesetz jedoch in seiner bisherigen Form als „unzumutbar fĂŒr kleine und mittelstĂ€ndische Unternehmen„.
Quelle: SPIEGEL



