Nachdem es gestern Abend Berichte darüber gegeben hatte, dass die stellvertretende Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“, Alexandra Föderl-Schmid vermisst wurde, ist nun gefunden worden. Wie die „Mediengruppe Bayern“ und die österreichische Zeitung „Krone“ berichten, sei sie lebend gefunden worden. Demnach sei sie stark unterkühlt in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

In den sozialen Medien gab es nach Bekanntwerden des Verschwindens von Föderl-Schmid viel Entsetzen. So schrieb der ORF-Moderator Armin Wolf auf X, dass er „nur mehr traurig und fassungslos“ gewesen sei über das Verschwinden der Journalistin. „Ich habe in meinem Leben wenige derart integre Menschen getroffen“, schrieb er und postete dazu ein Foto. Zu diesem Zeitpunkt ging es nicht nur um das Verschwinden, sondern auch um anderes, was zu Kritik führte. „Wenn ich lese, was hier an Kommentaren zu der Situation um Alexandra Föderl-Schmid geschrieben wird, wird mir schlecht“, schrieb Matthias Daniel, Chefredakteur des Magazins „journalist“ auf X. „Niederträchtig und unmenschlich. Gibt es wirklich überhaupt keinen Moment mehr, in dem man einfach kurz innehält?

Wie das Medienmagazin DWDL schrieb, wurde ein anderer Post inzwischen gelöscht. Und zwar jenes von Stefan Weber, der als sogenannter „Plagiatsjäger“ bekannt ist. Er veröffentlichte am Donnerstagvormittag einen Post auf X, der eine Mail von Alexandra Förde-Schmid zeigte, was er noch wenige Stunden zuvor bekommen hatte. „Ich habe viel über Medien, Mechanismen, Menschen und Geschäfte gelernt“, schrieb sie darin. „Zumindest diese Jagd ist vorbei.“ Weber kommentierte diese nur mit dem Satz: „Ich bin gespannt, was ‚vorbei‘ ist und wer hier genau wen ‚jagt‚.“ Dem „Münchener Merkur“ sagte er später, dass er ja nicht ahnen könnte, welche Entwicklung dieser Fall annehmen würde.

Weber spielt eine Rolle nicht wesentliche Rolle bei den Schlagzeilen, die es in den vergangenen Tagen um die stellvertretende Chefredakteurin der „SZ“ gegeben hat. Denn Weber habe zuletzt die Diplomarbeit und die Dissertation der Journalisten auf mögliche Plagiate überprüft. Und das wohl im Auftrag des rechten Portals „Nius“ von Julian Reichelt. Das haben mehrere Medien berichtet. Weber sagte dem „Münchener Merkur“, dass er eine „niedrige vierstellige Summe“ von „Nius“ bekommen habe für seine Arbeit. An der Arbeit des sogenannten „Plagiatsjäger“ gibt es.

Als Erstes hatte über die Plagiatsvorwürfe gegen Föderl-Schmid das Magazin „Medieninsider“ darüber berichtet. Denn hatte die „SZ“ wiederum Mail- und Telefonverbindungen der eigenen Mitarbeiter durchsuchen lassen, um so den vermeintlichen „Maulwurf“ zu finden, der die Informationen aus der Redaktion nach außen trug. Die Leitung der Zeitung argumentierte damit, dass man dies mit der Arbeitnehmervertretung abgestimmt hatte. Dann hatte man eine unabhängige Kommission unter dem ehemaligen „Spiegel“-Chefredakteur Steffen Klusmann damit beauftragt, die im Raum stehenden Vorwürfe gegen die Journalistin aufzuklären.

Föderl-Schmid zog sich Anfang der Woche von ihrem Posten zurück. Danach wurde sie gestern (08.02.) als vermisst gemeldet. Man vermutete, dass sie sich das Leben nehmen wollte.

Quelle: DWDL

Wenn ihr oder jemanden kennt, der unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Suizidgedanken leidet, dann könnt ihr euch bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Die erreicht ihr telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf https://www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei.