Frankreich will in den kommenden Jahren neben den sechs geplanten Atomkraftwerken acht weitere AKWs bauen. Damit plant man mehr als eigentlich geplant. Ein aktueller Gesetzesentwurf sieht zusätzlich zu den sechs beschlossenen Anlagen mit dem Bau von weiteren acht Atomkraftwerken vor, die bisher als „Option“ vorn der Regierung diskutiert worden seien, sagte die französische Energieministerin Agnès Pannier-Runacher der Zeitung „Tribune Dimanche“.
Pannier-Runacher erklärte: „Die Invasion in der Ukraine hat uns vor Augen geführt, wie wichtig es ist, uns vor geopolitischen Gefahren zu schützen, da Energie zu einer Kriegswaffe geworden ist.“ Demnach lege der Gesetzesentwurf ehrgeizige Ziele fest. Im Gegensatz zu Deutschland setzt Frankreich massiv auf die Atomenergie, um Kohlekraftwerke zu ersetzen und die CO2-Emissionen zu senken.
Der deutsche Nachbar will den Anteil der fossilen Brennstoffe am Energieverbrauch im Jahr 2035 von mehr als 60 auf 40 Prozent reduzieren. Nach Angaben der Energieministerin erfordert dieses Ziel ab dem Jahr 2026 den Bau von weiteren Kernkraftwerken mit einer Leistung von 13 Gigawatt.
Die Atomenergie spielt eine zentrale Rolle in der Energieerzeugung Frankreichs. Im Jahr 2022 waren 56 AKWs in Frankreich in Betrieb, mit Abstand die größte Anzahl an Atomkraftwerken in Europa.
Quelle: n-tv