Kremlchef Wladimir Putin hat während seiner Jahresabschluss-Pressekonferenz in Moskau die militärischen Ziele seines Landes im Ukraine-Konflikt bekräftigt. Er betonte, dass Russland Frieden in der Region erreichen werde, sobald seine Ziele erfüllt seien. Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 strebt Russland weiterhin an, die Ukraine zu entnazifizieren, zu entmilitarisieren und zu einem neutralen Staat zu machen.
Putin erklärte, dass die Ukraine nicht bereit sei, über eine Entmilitarisierung zu verhandeln, und dass Russland daher gezwungen sei, andere Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich militärischer. Er stellte klar, dass ein Frieden nur unter der Bedingung eines neutralen Status für die Ukraine, was den Verzicht auf die NATO-Mitgliedschaft bedeutet, sowie einer Entmilitarisierung des Landes möglich sei. Einige Beobachter deuteten dies als Aufforderung an die Ukraine, im Konflikt nachzugeben, um Frieden zu erlangen. Er erwähnte auch, dass die russische Armee ihre Positionen entlang der Frontlinie verbessert habe, während die Ukraine im Juni eine Gegenoffensive gestartet habe, jedoch nicht die erhofften Erfolge erzielen konnte. Trotzdem habe sich der Verlauf der Frontlinie in diesem Jahr kaum verändert.
Der Kremlchef betonte, dass keine neue Teilmobilmachung für den Krieg notwendig sei und die Zahl der Vertragssoldaten bis Jahresende bei einer halben Million liegen werde, mit täglich 1500 neuen Freiwilligen. Putin lobte die Leistungen der 300.000 Soldaten, die im vergangenen Jahr eingezogen worden waren, und sagte, dass sie exzellent kämpften.
Die Pressekonferenz war das erste Mal seit Beginn der Invasion, dass Putin sich in einem solchen Format äußerte. Die Aufmerksamkeit für dieses Ereignis war nicht nur aufgrund des Konflikts mit der Ukraine groß, sondern auch, weil Putin im nächsten Monat erneut als Präsident gewählt werden will – bereits zum fünften Mal. Er ließ sogar die Verfassung ändern, um erneut kandidieren zu können. Ausländische und kritische Journalisten waren bei der Pressekonferenz nicht zugelassen.
Quelle: n-tv