Der parteilose Sven Herzberger hat die Stichwahl zum Landrat für den Kreis Dahme-Spreewald gegen den AfD-Kandidaten Steffen Korté gewonnen. Herzberger bekam 64,8 Prozent der Stimmen, teilte der Wahlleiter mit. Korté bekam 35,2 Prozent der Stimmen. „Dass so viele Leute für ein weltoffenes und tolerantes Dahme-Spreewald gestimmt haben, das ist schon echt beeindruckend“, sagte Herzberger. Mit einem klaren Sieg habe er nicht gerechnet. Er wolle als neuer Landrat „nicht spalten, sondern zusammenführen“.
Herzberger wurde von allen Parteien, außer der AfD, unterstützt. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,9 Prozent und im Vergleich zum ersten Wahlgang etwas niedriger. Beim ersten Wahlgang lag der Kandidat der AfD knapp vorne. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,8 Prozent.
Die Wahl in einem der einwohnerstärksten Landkreise von Brandenburg ist richtungsweisend gewesen. Der Landkreis ist eine Boomregion. Dort liegt auch der Berliner Hauptstadtflughafen BER. Nirgendwo in Brandenburg gibt es auch so wenig Arbeitslose wie in Dahme-Spreewald. Mit rund 3,6 Prozent liegt die Arbeitslosigkeit auch deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.
Vor der Stichwahl hatten mehrere Unternehmen und Bildungseinrichtungen vor Extremismus gewarnt. Der brandenburgische Verfassungsschutz stufte den Landesverband der AfD vor drei Jahren als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein.
Quelle: n-tv