Trotz des Verbots von pro-palästinensischen Demonstrationen in Berlin gab es am Mittwochabend (18.10.) im Berliner Stadtteil Neukölln wieder Menschenansammlungen und stundenlange Auseinandersetzungen. Dabei sind auch Polizisten verletzt worden. Die Beamten haben von einer aufgeheizten Stimmung auf der Sonnenallee gesprochen, die erst ganz spät am Abend dann ruhiger wurde. Wie die Polizei auf X mitteilte, wurden Steine und Flaschen auf Polizistinnen und Polizisten geworfen. Auch Pyrotechnik wurde abgebrannt. Einem Polizeisprecher zufolge wurden einige Einsatzkräfte dadurch verletzt.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verurteilte die Attacken auf die Polizei. Auf Social Media teilte man mit: „Wir erleben auf den Straßen der Hauptstadt die Auswirkungen eines Glaubenskriegs, bei dem unsere Einsatzkräfte zu Zielscheiben eines religiösen Fanatismus werden.“ Der Bundesvorsitzende des GdP, Jochen Kopelke, forderte ein konsequentes Handeln im Zusammenhang mit solchen Ausschreitungen. „Wir brauchen schnelle Gerichtsverfahren und Urteile gegen die Krawallmacher“, sagte Kopelke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er sprach von einer „absolut widerlichen Stimmung in Deutschland“ und bezog sich unter anderem auch auf den versuchten Anschlag auf eine jüdische Gemeine in der Nacht zum Mittwoch.
Die Berliner Polizei teilte mit, dass viele Demonstranten den Aufforderungen der Beamten nicht nachgekommen sind. Es hat Widerstand gegen Festnahmen von Verdächtigen gegeben, sodass die Einsatzkräfte den „unmittelbaren Zwang anwenden“ mussten. Bei den Demonstranten handelte sich um Teilnehmer einer ebenfalls verbotenen Ersatzveranstaltung einer pro-palästinensischen Kundgebung.
Neben der Sonnenallee gab es auch nach Angaben des Polizeisprechers die Reuterstraße, die Donaustraße und dem Hermannplatz Demonstrationen, die nicht erlaubt waren. Nach Beobachtungen eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur hat es dutzende Festnahmen gegeben.
Quelle: ZDFheute