Ein Reporterteam des Nachrichtensenders Welt ist gestern Nachmittag (07.10.) in Berlin bedroht worden. Wie der Sender On air mitteilte, seien der Kameramann und der Reporter von „einer Gruppe arabischstämmiger Männer und einer Frau“ umringt worden und wurden gezwungen, Bildaufnahmen zu löschen. Das Fernsehteam hatte vorher Passantinnen und Passanten interview. Es ging dabei um die Angriffe der Hamas auf Israel.
Der betroffene Reporter, Nils Jensen, wurde ins Studio des Nachrichtensenders geschaltet. Er sagte: „Auf einmal kam eine Traube von jüngeren Männern auf uns zu und hat gesagt, ihr habt uns hier gefilmt, das dürft ihr nicht.“ Weiter sagte er, dass Material, was man aufgenommen habe, gelöscht werden sollte. Jensen sagte, dass er in 18 Jahren, wo er diesen Beruf ausübt, sich nicht daran erinnern, schon einmal Material gelöscht zu haben. „Das haben wir unserer eigenen Sicherheit zuliebe getan.“ Jörg Reichel von der Deutschen Journallistenunion hatte diese Situation mitbekommen und schaltete die Polizei ein. In einem Beitrag des Senders erklärte Reichel, dass dies „eine bedrohliche Situation für die Kollegen“ gewesen sei. Sie hätten auch nicht anders gekonnt, als die Aufnahmen in der Tat zu löschen, „weil es sonst übergreiflich geworden wäre“.
Welt-Chefredakteur Ulf Poschard forderte die Innensenatorin von Berlin auf, den Vorfall aufklären zu lassen und dass Konsequenzen gezogen werden. Jan-Philipp Burgard, Chefredakteur des Nachrichtensenders, der zum Axel-Springer-Verlag gehört, erklärte: „Wir verurteilen diesen Angriff auf die Pressefreiheit inmitten der deutschen Hauptstadt aufs Schärfste.“
Quelle: DWDL