Nach den schrecklichen Überschwemmungen in Libyen gibt es immer mehr Todesopfer zu beklagen. Die staatliche Nachrichtenagentur zitierte einen Sprecher des Innenministeriums der östlichen Regierung Libyens, Mohammed Abu-Lamuscha, der sagte, dass allein in der besonders betroffenen Stadt Darna mehr als 5.300 Menschen ums Leben gekommen sind.
Viele Opfer sind noch unter den Trümmern begraben oder wurden ins Mittelmeer gespült, berichtete der Gesundheitsminister der östlichen Regierung, Othman Abdel Dschalil. Er äußerte am Telefon aus Darna seine tiefe Bestürzung über das Ausmaß der Zerstörung. Tamer Ramadan, Leiter der Libyen-Delegation beim internationalen Verband der Gesellschaften des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds, sagte per Videoübertragung aus Tunesien bei einer UN-Pressekonferenz in Genf, dass die Lage in Libyen mindestens genauso schlimm wie in Marokko sei, wo ein Erdbeben stattfand.
Während man langsam das volle Ausmaß der Katastrophe erkennen, bieten immer mehr Länder und die Vereinten Nationen ihre Hilfe an. Ein Sprecher des UN-Generalsekretärs António Guterres in New York erklärte, dass man mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern zusammenarbeitet, um dringend benötigte humanitäre Hilfe für die betroffenen Gebiete bereitzustellen. Ein UN-Team ist bereits vor Ort und arbeitet eng mit den örtlichen Behörden zusammen, um den Bedarf zu ermitteln und laufende Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.
In den betroffenen Regionen wurde Katastrophengebiete ausgerufen. Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) arbeitet mit anderen Organisationen zusammen, um herauszufinden, wie sie ihre Programme am besten ausweiten können, um den von den Überschwemmungen betroffenen Menschen zu helfen. IRC-Vizepräsident Ciaran Donnelly erklärte, dass die Situation in Libyen aufgrund jahrelanger Konflikte und Instabilität bereits schwerwiegend war und durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verschlimmert wurde.
Der Mittelmeersturm „Daniel“ führte zu starken Regenfällen und brachte in Darna Dämme zum Bersten, wodurch ganze Stadtviertel weggespült wurden. Am Dienstag arbeiteten Rettungskräfte unermüdlich daran, weitere Opfer unter den Trümmern und im Schlamm zu bergen. Einige von ihnen waren mit Schlauchbooten im Einsatz und zogen kontinuierlich neue Leichen an Bord.
Quelle: ZDFheute