Der spanische Fußballverband hat sich von Frauenfußball-Weltmeistertrainer Jorge Vilda getrennt. Das gab der Verband gestern (05.09.) in einer Mitteilung bekannt. Der Verband hob in der Mitteilung das „tadellose persönliche und sportliche Verhalten“ des 42-Jährigen hervor, der die Spannerinnen bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland im August zum Titelgewinn geführt hatte.
Vilda habe eine „Schlüsselrolle beim bemerkenswerten Wachstum des Frauenfußballs in Spanien“, heiß es vom Verband RFEF. Wieso der noch bis August 2024 geltende Vertrag aufgekündigt wurde, ist nicht genannt. Einen Nachfolger, genauer gesagt eine Nachfolgerin steht schon fest. Es wird die bisherige Assistentin Vildas, die ehemalige Nationalspielerin Montserrat Tome.
Vilda hatte das Amt Nationaltrainers der Frauen in Spanien seit 2015 inne. Er hatte im September 2022 große Probleme gehabt, als 15 Spielerinnen aus Protest gegen seine Arbeitsweise ihren Rücktritt aus der Frauen-Nationalmannschaft bekannt gaben. Damals hielt der Verband zum Trainer. Für große Empörung sorgten Vilda und auch der Trainer der Männermannschaft Luis de la Fuente dann Ende August, als sie im Zuge des Kuss-Skandals um Verbandschef Luis Rubiales auf einer Versammlung des RFEF nach seiner Verteidigungsrede Beifall spendeten. Neben vielen anderen forderten auch Politiker der Regierung in Madrid die Absetzung der beiden.
Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem vom Spanien gewonnen WM-Finale die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Er beteuerte, dass der Kuss im beiderseitigen Einvernehmen erfolgte, doch Hermoso dementierte dies. Rubiales ist jetzt von der FIFA Ende August für 90 Tagen suspendiert worden und es läuft gegen ihn ein Disziplinarverfahren. Der 46-Jährige sieht sich als Opfer einer Schmutzkampagne und will nicht zurücktreten.
Quelle: Sky