In der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt hält Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an Freien Wähler-Chef Hubert Aiwanger als Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident fest.
Nach einer „Gesamtabwägung“ sei er zu diesem Entschluss gekommen, sagte Söder heute (03.09.) in München. Gestern Abend hat es ein Gespräch zwischen den beiden gegeben, wo Aiwanger Söder versichert habe, dass er das Flugblatt nicht verfasst zu haben. Er habe sich zudem entschuldigt und Reue gezeigt.
Aiwanger hatte zuletzt einen Fragenkatalog zu dieser Affäre von Söder beantworten müssen. Der Politiker selbst sah „überhaupt keinen Grund für einen Rücktritt oder eine Entlassung“, wie er der „Bild am Sonntag“ sagte. Der 52-Jährige sieht hier eine sogenannte „Hexenjagd“ und forderte ein Ende dieser angeblichen Jagt.
Gegen Hubert Aiwanger waren in der vergangenen Woche immer neue Vorwürfe laut geworden. Am vergangenen Wochenende hatte er erst schriftlich zurückgewiesen, dass er zu Schulten dieses antisemitische Flugblatt verfasst haben soll. Darüber hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Gleichzeitig räumte aber Aiwanger ein, dass er „ein oder wenige Exemplare“ in seiner Schultage gefunden habe. Kurz darauf hatte der ältere Bruder von Aiwanger erklärt, dass er der Verfasser dieses Flugblattes ist. Am vergangenen Donnerstag (31.08.) entschuldigte sich dann der Freien-Wähler-Chef erstmals öffentlich und sagte auch, dass er sich nicht mehr daran erinnern kann, als Schüler den Hitlergruß gezeigt haben. Er bezeichnete andere Vorwürfe gegen ihn als „Unsinn“ zurück.
Quelle: ZDFheute