Der Axel-Springer-Verlag und der ehemalige Chefredakteur der „Bild“, Julian Reichelt, haben sich außergerichtlich in ihrem Streit geeinigt. In der Klage hatte Springer eine Abfindung in Höhe von zwei Millionen Euro zurückverlangt und wollte eine Vertragsstrafe in Höhe von 192.000 Euro geltend machen. Der Vorwurf lautete: Reichelt soll Redaktionen mit Informationen über seinen ehemaligen Arbeitgeber versorgt haben.

Es soll um Chats und interne Nachrichten gegangen sein, die Reichelt an den Chef des Berliner Verlags, Holger Friedrich, weitergegeben haben soll. Springer erfuhrt davon, weil Friedrich bei der Rechtsabteilung des Verlags Alarm schlug. Damals argumentierte er, dass es eine Frage „professioneller Standards, den anderen darüber zu informieren, dass mir unsaubere Informationen zur Verfügung gestellt wurden“. Reichelt selbst hatte diese Vorwürfe immer bestritten.

Jetzt heiß es heute (22.08.) in einer Pressemitteilung von Springer: „Julian Reichelt bedauert, Informationen an den Berliner Verlag übermittelt zu haben.“ Sowohl Springer und auch Reichelt haben ihre gegenseitige Klage aufgegeben. Reichelt hatte auf Herausgabe der Compliance-Untersuchung geklagt, die am Ende zu seinem Rauswurf bei Springer beitrug. Ihm wurde im Zuge dessen Fehlverhalten gegen junge Mitarbeiterinnen vorgeworfen. Dies hatte er immer wieder bestritten.

Sollte Reichelt in Zukunft wieder gegen den Abwicklungsvertrag oder sogar gegen die jetzt erzielte Einigung verstoßen, behält sich der Springer Verlag rechtliche Schritte vor.

Hier geht es zur Pressemitteilung des Axel-Springer-Verlags: https://www.axelspringer.com/de/ax-press-release/arbeitsgerichtlicher-konflikt-zwischen-axel-springer-und-julian-reichelt-beendet

Quelle: SPIEGEL