Kurz vor der Frauenfußball-WM in Australien und Neuseeland hat US-Frauenfußballstar Megan Rapinoe ihr Karriereende angekündigt. In einer Mitteilung vom US-amerikanischen Fußballverband gab die 38-Jährige ihr Entscheidung bekannt. „Ich hatte eine unglaubliche Karriere und dieses Spiel hat mich um die ganze Welt gebracht und mir ermöglicht, so viele tolle Menschen kennenzulernen. Ich bin unglaublich dankbar, Teil einer Generation von Spielerinnen gewesen zu sein, bei deren Abschied das Spiel zweifellos besser ist als zu ihren Anfängen.“
Sie habe einem „tiefen Gefühl des Friedens und der Dankbarkeit“ beschlossen, dass diese Spielzeit ihre letzte sein werde, teilte zudem gestern (08.07.) in den Sozialen Medien mit. Mit der US-amerikanischen Frauenfußball-Nationalmannschaft kann sie nach 2015 und 2019 erneut Weltmeisterin werden. Bei den Olympischen Sommerspielen in London 2012 holte sie die Goldmedaille.
Das Jahr 2019 war für Rapinoe das erfolgreichste Jahr. Bei der Weltmeisterschaft 2019 wurde sie mit dem Goldenen Bald ausgezeichnet und dem Goldenen Schuh als beste Spielerin und beste Torschützin. US-Nationaltrainer Vlatko Andonovski ehrte Sie und sagte: „Megan Rapinoe ist eine der wichtigsten Spielerinnen in der Geschichte des Frauenfußballs und eine einzigartige Persönlichkeit. Ihr Einfluss auf ihre Mitmenschen als Mensch dürfte noch wichtiger sein als so viele und noch für lange erinnerungswürdige Momente, die sie geschaffen hat.“
Doch Rapinoe ist mehr als eine Sportlerin. Abseits des Platzes machte sie auch mit politischen Äußerungen aufmerksam. Nach dem WM-Gewinn 2019 hatte sie angekündigt aus Protest nicht ins „fucking White House“ zum damaligen US-Präsidenten Donald Trump zu gehen. Trump sei ein Sexist und Rassist, meinte sie damals. Schon drei Jahre zuvor hatte sie bei der US-Nationalhymne als erster weißer Profi und als erste Frau aus Solidarität mit US-Footballspieler Colin Kaepernick niedergekniet. Damit wollte sie ein Zeichen gegen Polizeigewalt und rassistische Diskriminierung setzen. Auch im Kampf des US-Teams für höhere Prämien war sie das Gesicht der Mannschaft.
Im Vereinsfußball spielte Rapinoe beim US-Verein OL Reign, einem Klub aus dem Großraum Seattle. Sie feierte aber mit der US-Mannschaft ihren größten Erfolge.
Quelle: Kicker