Borussia Dortmund hat den Mittelfeldspieler Felix Nmecha vom VfL Wolfsburg geholt. Beim Vizemeister unterschreibt er einen Vertrag bis Ende Juni 2028 und wird die Rückennummer 8 bekommen. Eine Ablösesumme nannte man nicht. Nmecha hatte noch in Wolfsburg einen Vertrag bis 2025.
„Felix Nmecha ist ein schneller, technisch versierter und physisch starker Spieler, der unser Mittelfeld durch sein Profil sowohl offensiv als auch defensiv bereichern wird“, lobte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl in einer Klubmitteilung und führte noch aus: „Er hat bei Manchester City eine erstklassige Ausbildung genossen und sich in Wolfsburg in der vergangenen Saison in den Vordergrund gespielt. Wir sind froh, einen weiteren deutschen Nationalspieler für uns begeistert zu haben und sind davon überzeugt, dass die Entwicklung von Felix noch lange nicht am Ende ist.“
In der Fanszene war das durchgesickerte Interesse des BVB an Nmecha nicht umstritten. Vergangene Äußerungen des streng gläubigen Mittelfeldspielers in den sozialen Medien, die als homophob oder transfeindlich interpretiert werden könnten, sorgten für Bedenken und widersprachen dem Grundwertekodex des Vereins. Laut einem „Spiegel“-Bericht soll auch ein Sponsor Zweifel an der Verpflichtung gehabt haben. Um diese Vorwürfe aber auszuräumen, hatte sich Nmecha vor ein paar Wochen mit den Bossen der Dortmunder getroffen. Dabei hatte er offenbar Bedenken bei den BVB-Entscheidern ausgeräumt. Hans-Joachim Watzke und Dr. Reinhold Lunow betonten nun, dass man sich im Klaren darüber sei, „dass der bevorstehende Transfer in den vergangenen Tagen aufgrund zweier Internet-Postings, die Felix geteilt hat, auch Kritik hervorgerufen“ habe. Nmecha bat die Dortmunder-Fans wiederum, ihm eine Chance zu geben, „um mich kennenzulernen“.
Felix Nmecha, geboren in Hamburg, spielte in Wolfsburg gemeinsam mit seinem Bruder Lukas. Er hatte unlängst einen großen Entwicklungschritt gemacht und war sogar in der deutschen A-Nationalmannschaft berufen worden. Beim 2:3 gegen Belgien wurde er eingewechselt. Zum Saisonende hatte er aber verletzungsbedingt die Länderspiele im Juni verpasst.
Quelle: Kicker