Am 78. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland hat Russlands Machthaber Wladimir Putin in einer Propaganda-Rede sein Land im Krieg gegen die Ukraine als angebliches Opfer dargestellt.
„Heute befindet sich die Zivilisation erneut an einem entscheidenden Wendepunkt“, sagte Putin vor Tausenden Menschen bei der Militärparade in Moskau. Mit Blick auf die Kämpfe gegen die Ukraine, die vor mehr als einem Jahr begonnen haben, fügte er hinzu: „Gegen unser Vaterland wurde ein echter Krieg entfesselt.“ „Aber wir haben den internationalen Terrorismus zurückgeschlagen, wir werden die Einwohner des Donbass beschützen und wir werden unsere Sicherheit gewährleisten“, sagte der russische Machthaber weiter.
Russland hat am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Man rechtfertigt damit immer noch die Behauptung, der Westen hätte Russland bedroht. Auch mehr als ein Jahr nach Kriegsbeginn war in Russland bisher von einer „militärischen Spezial-Operation“ die Rede gewesen.
Putin wirft dem Westen vor, Russland zerstören zu wollen. Die westliche Elite, wie er sie nennt, säe Hass und Russophobie. „Sie versuchen, unser Land zu zerstören.“ Er beschwor in seiner Rede die Einigkeit der russischen Bevölkerung: „Alle im Land sind vereint, um unsere Helden zu unterstützen.“ Mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine sagte er: „Wir sind stolz auf die Teilnehmer der militärischen Spezialoperation in der Ukraine.“ Er sagte weiter, dass es nicht Stärkeres gebe als die Liebe der Russen zum Vaterland.
Offiziellen Angaben zufolge sind auf dem Roten Platz in der russischen Hauptstadt rund 8.000 Soldaten aufmarschiert, darunter auch Männer, die in den letzten Monaten in der Ukraine gekämpft hätten. Anders als ursprünglich angekündigt waren auch einige ausländische Staats- und Regierungschefs auf der Ehrentribüne zu Gast. Darunter vor allem Staatsmänner aus Ex-Sowjetrepubliken wie Belarus, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgisistan und Usbekistan.
Quelle: ZDFheute.de