Palästinenser haben in der Stadt Nablus im Westjordanland ein Auto mit zwei deutschen Touristen mit Steinen angegriffen. Wie israelische Medien berichteten, waren die beiden Deutschen mit einem Carsharing-Auto mit israelischen Kennzeichen unterwegs.

Eine Sprecherin des Militärs teilte mit, dass die beiden Deutschen leicht verletzt wurden und nach dem Vorfall medizinisch von den israelischen Soldaten versorgt werden. Danach wurden sie der Polizei übergeben. Die deutsche Botschaft habe Kenntnis über diesen Vorfall genommen und stehe mit den Betroffenen in Kontakt, teilte ein Botschaftssprecher der dpa mit.

In einem Video auf den Sozialen Medien war zu sehen, wie rund zwei Dutzend Männer und Jugendliche das Auto auf einer viel befahrenen Straße mit Steinen bewarfen und im stockenden Verkehr zunächst gewaltsam am Weiterfahren hinderten. Weitere Aufnahmen zeigten, dass auf dem Auto das Logo der Stadt Tel Aviv sowie ein Sticker mit einer israelischen Flagge angebracht waren. Steffen Seibert, der deutsche Botschafter in Israel, verurteilte am Samstagabend (18.03.) den Vorfall. „Ein Mob, der Touristen angreift, weil ihm ihr Nummernschild nicht gefällt, ist widerlich und feige„, schrieb Seibert auf Twitter. Er danke dem palästinensisch-israelischen Bürger, der sie gerettet habe, „aus tiefstem Herzen„. Medienberichten zufolge soll der Mann den beiden deutschen Touristen beim Verlassen der Stadt geholfen haben.

Nablus gehört zu den palästinensischen Autonomiegebieten. Die Einreise von Israelis ist dort grundsätzlich verboten. Ausländische Touristen können die Stadt aber besuchen. Das Auswärtige Amt rät trotzdem Reisen in die Region um Nablus „dringend ab„.

Quelle: ZDFheute.de