Im Februar hatte das ZDF-MagazinFrontal“ aufgedeckt, dass ukrainische Kinder mit Wissen der internationalen Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf nach Russland verschleppt worden sein. Nun zieht der Dachverband der SOS-Kinderdörfer Konsequenzen.

Der russische Verband werde „mit sofortige Wirkung“ suspendiert. Außerdem würden „sämtliche finanzielle Mittel an SOS-Kinderdorf Russland“ sofort eingefroren.

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor einem Jahr haben russische Behörden ukrainische Kinder aus den besetzten Gebieten verschleppt. In Russland droht den Kindern eine Umerziehung. Das Magazin „Frontal“ des ZDF hat den Fall von zwei verschleppten Jungen nachverfolgen können und mit Heimerziehern gesprochen. Sie haben es geschafft aus Russland zu flüchten.

Wie viele ukrainische Kinder ein ähnliches Schicksal erleiden, ist nicht bekannt. Die Vereinten Nationen rechneten im September mit etwa 1.800 verschleppten Kindern und Jugendlichen, die ukrainische Regierung zuletzt sogar mit 14.000 Kindern. Ob diese Zahlen stimmen oder nicht, ist generell in diesem Krieg schwer zu sagen.

Das Humanitarian Research Lab der US-Universität Yale spricht von mindestens 6.000 Kindern und Jugendlichen, die auf die Krim oder in russischen Kernland systematisch verschleppt worden sind. Dort kommen sie oft in Pflegefamilien, werden umerzogen und sollen ihr altes Leben in der Ukraine vergessen.

Quelle: ZDFheute.de