Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall könnte frühestens im nächsten Jahr, also 2024, instand gesetzte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an die Ukraine liefern. Der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall, Armin Papperger, sagte der „Bild am Sonntag“: „Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres.“
Nach Angaben von Papperger verfügt Rheinmetall noch über 22 Fahrzeuge vom Typ Leopard 2 und über 88 Fahrzeuge vom Typ Leopard 1. Papperger sagte: „Doch diese Panzer können wir nicht ohne Auftrag instand setzen, da die Kosten bei mehreren Hundert Millionen Euro liegen. Das kann Rheinmetall nicht vorfinanzieren“. Die Reparatur der ausgemusterten Kampfpanzer dauere „ein knappes Jahr“ führte Papperger fort. „Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden.“ Die Panzer würden „komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut.“
Im Krieg könnte der Leopard eine entscheidende Rolle spielen, sagte der Konzernchef von Rheinmetall. „Mit Kampfpanzern kann eine Armee die feindlichen Linien durchbrechen und einen längeren Stellungskrieg beenden. Mit dem Leopard können die Soldaten zig Kilometer am Stück vorrücken.“
In dem „BamS“-Interview zeigt sich Papperger zufrieden mit der Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall und der Bundesregierung. Er sagte: „Wir arbeiten sehr gut mit dem Beschaffungsamt der Bundeswehr, dem Bundeskanzler und auch der Verteidigungsministerin zusammen.“ Das Unternehmen habe seit Beginn des Ukraine-Kriegs 1.200 neue Mitarbeitende eingestellt. Als Kriegsgewinner sehe er sich dennoch nicht, eher als „Krisenhelfer“. Der Aktienkurs des Unternehmens hat sich seit Kriegsbeginn mehr als verdoppelt.
Quelle: ZDF