Mit einer Großrazzia ist die Polizei heute Morgen (14.12.) gegen Mitglieder des Al-Zein-Clans vorgegangen. Mehr als 50 Beschuldigten wird nach Informationen der dpa unter anderem die Zerschlagung zahlreicher Autos sowie Betrug mit Corona-Hilfen vorgeworfen. Mehrere Haftbefehle sollen vollstreckt werden. Hunderte Beamte sind im Einsatz gewesen.
Scherpunkt dieser Durchsuchungen ist nach dpa-Informationen Nordrhein-Westfalen. Dort hat es unter anderem in Solingen, Dortmund und Bochum Razzien gegeben. Betroffen sind aber auch Städte in anderen Bundesländern, wie in Berlin, Niedersachsen und Hessen.
Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass geleaste Autos unterschlagen und mit neuen Kennzeichnen versehen verkaufen worden sein sollen. In einem zweiten Ermittlungskomplex geht es um Betrug mit Corona-Soforthilfen. Beide Verfahren überschneiden sich anscheinend. Die Federführung liegt beim Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen.
Der Al-Zein-Clan sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Aktuell stehen Angehörige in Düsseldorf vor Gericht, deren Villa in Leverkusen mit Geldern vom Jobcenter bezahlt worden seien. Der Staatsanwalt hatte vor wenigen Tagen für den Clan-Chef eine Haftstrafe von sechs Jahren gefordert. Die Urteile sollen nächste Woche gesprochen werden.
Die Polizei in NRW geht seit einigen Jahren gezielt gegen kriminelle türkisch-arabische Familienclans vor. Der Hauptaktionsraum von Clankriminellen ist laut LKA das Ruhrgebiet. Die meisten Straftaten wurden laut „Lagebild Clankriminalität“ 2021 in Essen verzeichnet, gefolgt von Recklinghausen, Gelsenkirchen, Duisburg und Bochum.
Quelle: ZDF