Der ehemalige Finanzminister und Vize-Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Jens Bullerjahn, ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ unter Berufung auf seinen früheren Staatssekretär Jörg Felgner berichtete, starb der SPD-Politiker gestern (26.11.) in einer Klinik in Eisleben an den Folgen einer schweren und seltenen Erkrankung.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erklärte: „Die Nachricht von seinem Tod erfüllt mich mit Trauer und Bestürzung.“ „Jens Bullerjahn und seine Stimme werden diesem Land fehlen“, hieß es von Haseloff weiter. Er habe so Entscheidungsspielräume für künftige Generationen geschaffen.
Bullerjahn war einer der profiliertesten Politiker in Sachsen-Anhalt nach der Wiedereinigung. In seinem letzten Interview mit der „Mitteldeutschen Zeitung“ machte er im vergangenen Mai öffentlich, dass er an der seltenen Nervenkrankheit ALS litt. Es handelt sich dabei um eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des Nervensystems, die zu Muskelschwund führt.
Der gelernte Elektroingenieur hatte vor der Wiedervereinigung als Ingenieur für Prozessautomatisierung im Mansfeld Kombinat gearbeitet. Nach der Wende ging er in die Politik und war Gemeinderats- und Kreistagsmitglied. Er gehörte auch 16 Jahre lang dem Landtag von Sachsen-Anhalt. Er war auch Landtagsfraktionschef und stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD. Nach der Landtagswahl 2006, wo die SPD dritter wurde, wurde er unter dem damaligen Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer Finanzminister. Im Jahr 2015 trat er mit 53 Jahren als am längsten amtierender Finanzminister in Deutschland überraschend zurück.
Quelle: n-tv