Der frühere DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz ist im während einer Veranstaltung im Schloss Bellevue gestorben. Er wurde 72 Jahre alt. Das Bundespräsidialamt beendete die Veranstaltung zum 9. November vorzeitig und begründete dies mit einem Todesfall im Kreis der Teilnehmer. Man wollte umgehend die Angehörigen informieren.
Wie das Bundespräsidialamt mitteilte, brach Schulz am Rande der Veranstaltung zusammen. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, der Arzt ist, versuchte den Grünen-Politiker zu reanimieren, berichtete die dpa. Es war aufgefallen, dass Schuster unmittelbar vor seiner vorgesehenen Rede den Großen Saal im Schloss Bellevue verließ, wegen eines „Notfalls“, wie die Moderatorin der Veranstaltung sagte.
Schulz wurde 1950 in Zwickau geboren. Er absolvierte ein Studium der Lebensmittelchemie und –technologie an der an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 1968 war in verschiedenen Oppositionsgruppen in der DDR aktiv. Im Jahr 1989 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Neuen Forums, das er am Runden Tisch damals vertrat. Ein Jahr später war er Mitglied der ersten freigewählten Volkskammer der DDR.
Zwischen 1990 und 2005 war er für die Grünen im Bundestag und von 2009 bis 2014 im Europaparlament. Für seinen Einsatz für die Demokratie und die Opposition in Russland wurde Schulz erst im Juni 2021 mit dem Deutschen Nationalpreis geehrt.
Quelle: ZDF