Nach Einschätzung des Expertenrats der Bundesregierung, könnte Deutschland seine Klimaziele für das Jahr 2030 deutlich verfehlen. Die stellvertretende Vorsitzende des Expertenrats, Brigitte Knopf, sagte am Freitag (04.11.) bei einer Vorstellung des Gutachtens zum Stand der deutschen Klimapolitik: „Im Moment sieht es nicht so aus, als könnten wir die Ziele erreichen.“ Sie warnte und sagte weiter: „Mit einem „Weiter so“ werden wir die Klimaziele für das Jahr 2030 definitiv nicht erreichen.“
Die Bundesrepublik will ihren Treibgasausstoß bis 2030 um mindestens 65 Prozent sinken im Vergleich zum Jahr 1990.
Zwei Tage vor Beginn der Weltklimakonferenz in Scharm el Scheid, Ägypten, übergab der Expertenrat für Klimafragen seinen Bericht zum Stand der deutschen Klimapolitik an die Regierung. Das unabhängige Gremium aus fünf Sachverständigen veröffentlichte dieses im Klimaschutzgesetz festgeschriebene sogenannte Zweijahresgutachten. Weitere Gutachten folgen dann im Zwei-Jahres-Rhythmus.
Mit Blick auf den deutschen Treibhausgas-Ausstoß erklärte Ratsmitglied Thomas Heimer: „Die jährlich erzielte Minderungsmenge müsste sich im Vergleich zur historischen Entwicklung der letzten zehn Jahre mehr als verdoppeln.“
Im Industriesektor sei „etwa eine zehnfache und beim Verkehr sogar eine 14-fache Erhöhung der durchschnittlichen Minderungsmenge pro Jahr“ notwendig.
Eins der zentralen Probleme sieht der Expertenrat darin, dass die Effekte emissionsmindernder Technik durch den Wohlstandszuwachs und dem Wirtschaftswachstum aufgefressen werden. So machten größere Wohnungen, immer mehr Autos und Verkehr die Effizienzgewinne beim Energieverbrauch durch neue Heizungen, Dämmung oder E-Autos zunichte.
Jedes Jahr prüft der Expertenrat für Klimafragen, ob die Reduktionsziele durch des Bundes erreicht werden. Im Rahmen des Bundes-Klimaschutzgesetzes wurden sie Berufen und legen seine Berichte der Bundesregierung und dem Bundestag vor.
Quelle: ZDFheute