Der kremlkritische TV-Sender Doschd sendet nach 4 Monate Zwangspause wieder. Auf seinem YouTube-Kanal teilte der Sender mit: „Nach der erzwungenen Sendeunterbrechung im März ist es uns gelungen, das Team und die wichtigsten Prinzipien zu erhalten: Wie die letzten zwölf Jahre werden wir über Ereignisse und Erscheinungen ohne Zensur und Manipulation berichten.“
Am Montagabend (18.07.) gab es die Sendung mit dem Namen „Hier und jetzt“ mit Chefredakteur Tichon Dsjadko. Die Rückkehr in den Sendebetrieb werde allmählich vonstatten gehen. Erst soll es Nachrichtensendungen und einige Autorenstücke geben, heißt es vom Sender.
In Lettland wurde eine neue Gesellschaft gegründet, die nun auch eine Sendelizenz für die EU verfügt. In Tiflis, Amsterdam und Paris werden Studios aufgebaut.
In Russland musste Doschd den Sendebetrieb Anfang März einstellen. Vorher wurde die Webseite des Senders von der staatlichen Medienaufsichtsbehörde Russlands wegen der angeblichen Verbreitung von Falschinformationen über den Einsatz der russischen Soldaten in der Ukraine gesperrt. Viele Journalisten sind nach dem Ende des Senders ins Ausland geflüchtet, um einer Klage und damit einer Verhaftung zu entgehen.
Schon 2014 wurde der Sender abgeschaltet. Damals als man über den Beginn der Ukraine-Krise berichtete, wurde Doschd aus dem Kabelnetz in Russland entfernt und sendete nur noch über das Internet. Seit 2008 sendet Doschd.
Hier ist die Sendung „Hier und jetzt“ vom 18. Juli auf Russisch:
Quelle: Tagesschau.de, YouTube.com