Auf den Philippinen zeichnet sich eine Rückkehr der einst gejagten Diktatorenfamilie Marcos bei den Präsidentschaftswahlen an. Nach inoffiziellen Ergebnissen bekam Ferdinand „Bongbong“ Marcos Jr. nach Auszählung von 96,55 Prozent der Stimmen mehr als doppelt so viele Stimmen wie seine schärfste Konkurrentin, die Oppositionsführerin Leni Robredo. Auf Platz drei kam weit abgeschlagen der ehemalige Boxweltmeister Manny Pacquiao.
Damit wird die Marcos-Dynastie nach 36 Jahren wird in den Malacañang-Palast in der Hauptstadt Manila zurückkehren. Offizielle Ergebnisse kann nur vom Kongress verkündet werden, was erst Ende Mai passieren wird.
Rund 67 Millionen Menschen waren am Montag (09.05.) aufgerufen, um einen Nachfolger des scheidenden Präsidenten Rodrigo Duterte zu wählen. Der Politiker ist international wegen seines brutalen Kampfes gegen die Drogenkriminalität umstritten ist. Seine Tochter Sara Duterte-Carpio, aktuell Bürgermeisterin der Millionenstadt Davao im Süden des Landes, lag bei der Wahl zur Vizepräsidentschaft mit großem Abstand vorne. Sie hatte an der Seite von Marcos Jr. kandidiert.
Die Wahl wurde durch Gewalt, vor allem im Süden des Inselstaates, überschattet. Hier kamen sechs Menschen ums Leben. Auch gab es teilweise Probleme mit den Stimmzählmaschinen, weil diese defekt waren. Auch bei den Wählerlisten gab es Probleme. Doch wie die Wahlkommission mitteilte, lieg die Wahl generell gut.
Quelle: n-tv.de