Das russische Verteidigungsministerium hat für die südukrainische Stadt Mariupol eine Feuerpause angekündigt. Diese soll heute (31.03.) um 10 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MESZ) in Kraft treten und soll die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor aus der belagerten Stadt herauszuholen, erklärte das Ministerium in Moskau am Mittwoch (30.03.).
Das Verteidigungsministerium forderte die ukrainische Regierung in Kyiv auf, die „bedingungslose Einhaltung“ der Feuerpause durch eine schriftliche Mitteilung an die russische Seite sowie das UNHCR und IKRK zu bestätigen. Die ukrainische Armee müsse sich außerdem für die Sicherheit der Buskonvois, in denen die Zivilisten transportiert werden sollen, einsetzen.
Der humanitäre Korridor soll demnach über die unter russische Kontrolle stehende Stadt Berdjansk ins 250 Kilometer Saporischschja führen.
Die Ukraine und Russland hatten sich zuletzt immer wieder gegenseitig beschuldigt, die Flucht von Einwohnern aus Mariupol zu sabotieren. Zuletzt hatte auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin auf eine humanitäre Hilfsaktion für die von russischen Truppen eingeschlossene Stadt gepocht.
Die Stadt Mariupol ist seit Wochen von jeglicher Versorgung abgeschnitten und wird von den russischen Streitkräften heftig beschossen. Die Stadt ist mittlerweile weitgehend zerstört. Es sitzen dort rund 160.000 Bewohner immer noch fest.
Quelle: n-tv.de