Die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ setzt ihre Arbeit wegen dem Druck der russischen Behörden bis zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine aus.
Die Ausgaben im Internet und auf Papier werden „bis zum Ende der ‚Spezialoperation auf dem Gebiet der Ukraine‘“ nicht mehr erscheinen, teilte die Redaktion am Montag (28.03) auf Twitter mit.
Die vom Friedensnobelpreisträge Dimitri Muratwo geführte Zeitung ist eins der letzten verbliebenen unabhängigen und freien Medien in Russland gewesen. Zur Begründung nannte die Zeitung, dass die Redaktion inzwischen die zweite Verwarnung von der staatlichen Medienaufsicht Roskomnadsor erhalten habe. Bei zwei solchen Verwarnschreiben der Behörden drohe in Russland der Entzug der Lizenz, hieß es. Demnach habe das Blatt vergessen, bei einem Artikel den Zusatz „ausländischer Agent“ u erwähnen. Wer etwas als Nichtregierungsorganisation oder als Medium Geld aus dem Ausland bekommt, muss sich auf Anweisung der Behörden als „ausländischer Agent“ bezeichnen. Viele Betroffene kritisieren diese Bezeichnung.
Chefredakteur Muratow hatte den Krieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine öffentlich kritisiert.
Nachdem das neue Mediengesetz beschlossen wurde, hatte die Zeitung darauf verzichtet, von einem „Krieg“ zu schreiben. Das Wort ist in den russischen Medien verboten zu sagen.
Quelle: zdf.de