Wegen des schweren Erdrutsches in Erftstadt, der durch die Flutkatastrophe im vergangenen Sommer verursacht wurde, hat die Staatsanwaltschaft Köln umfangreiche Durchsuchungen bei Verdächtigen veranlassen hat. Mehr als 140 Beamtinnen und Beamten der Polizei haben in NRW und in Thüringen mehr als 20 Büro- und Wohnanschriften durchsucht wurden, teilte die Behörden mit.
Das Ermittlungsverfahren richte sich nun gegen den Eigentümer und Verpächter des Tagebaus in Erftstadt. Gegen fünf Beschuldigte der Betreibergesellschaft mit Sitz in Bergheim sowie vier Beschuldige der Bezirksregierung Arnsberg richtet sich das Verfahren.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall wegen des Verdachts des fahrlässigen Herbeiführens einer Überschwemmung, der Baugefährdung sowie Verstoßes gegen das Bundesberggesetz. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass sich am sogenannten Altbereich der Kiesgrube kein den behördlichen Bestimmungen entsprechender Hochwasserschutzwall befunden habe. Zudem seien Böschungen „unzulässig steil“ gewesen. Beides könnte zum Einsturz der Häuser geführt haben.
In Erftstadt, in der Nähe von Köln, im Stadtteil Blessem, war in der Nacht zum 16. Juli 2021 der Boden in der Nähe einer Kiesgrube am Fluss Erft weggerutscht, nachdem Starkregen die Grube geflutet hatte. Mehrere Gebäude wurden mitgerissen.
Quelle: n-tv.de