Die Ausbreitung des Coronavirus im österreichischen Skiort Ischgl und die teils tödlichen Folgen für Touristen werden heute zum ersten Mal vor einem Gericht behandelt. Die Witwe und der Sohn eines an Corona gestorbenen Österreichers, der sich bei der chaotischen Abreise aus Ischgl angesteckt haben soll, fordern 10.000 Euro Schadensersatz.

Vor dem zivilrechtlichen Prozess beim Wiener Landgericht hat die beklagte Republik Österreich jede Schuld von sich gewiesen. Es gilt als unwahrscheinlich, dass es schon heute ein Urteil geben wird. Weitere Klagen werden bald eingereicht.

Ischgl gilt als Beispiel für die unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus. Wegen der steigenden Fälle dort im März 2020 wurde der Ski- und Partyort geschlossen und viele mussten abreisen, darunter auch Deutsche. Aus Sicht der Kläger trug die von den Behörden schlecht organisierten Evakuierungen zu einem Chaos mit weiteren Infektionen bei, die dann von Rückkehrern in viele Länder weitergetragen.

Bei dem Termin heute soll zunächst geklärt werden, in welchem Punkten Kläger und die Republik Österreich bei der Sicht auf die Ereignisse Anfang letzten Jahres übereinstimmen. Ende September und Anfang Oktober wird das Gericht dann weitere Klagen verhandeln.

Quelle: zdf.de