Der Inspekteur des Deutsche Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, hat die afghanische Armee kritisiert. Er macht die Korruption, Vetternwirtschaft und das Führungsversagen bei der Armee für den Vormarsch der Taliban in Afghanistan verantwortlich. Der „Rhein-Zeitung“ sagte er: „Das ist ja eine Berufsarmee gewesen. Das waren keine Wehrpflichtigen, die sofort die Waffen fallen lassen, weil sie zum Dienst gezwungen worden wären.

Man habe es wohl unterschätzt, inwieweit die Soldaten bereit seien, für einen Staat zu kämpfen, der mit internationaler Unterstützung entstanden sei. „Ich danke, das Scheitern hat auch viel mit Korruption zu tun, mit Vetternwirtschaft und schlechter Behandlung der Soldaten“, sagte Mais. „Und das Führungskorps ist auch nicht immer nach Leistung ausgewählt worden, sondern über einen Schlüssel nach Ethnien.

Vertreter des Pentagons sprachen monatelang immer von der zahlenmäßigen Überlegenheit der afghanischen Armee gegenüber der Taliban. Angeblich waren 300.000 Angehörige in der Armee und der Polizei. Und die Taliban die bei 70.000 angegeben wurden. Nach Angaben der ARD wurden aber diese Zahlen bei der afghanischen Armee nie erreicht. Der Grund dafür ist, dass für viele Posten nicht genug Rekruten gefunden wurden oder Soldaten Fahnenflucht begannen haben.

Quelle: n-tv.de