Der Axel Springer Verlag hat angekündigt vollständig die US-Plattform „Politico“ und die auf den Technologiesektor spezialisierten News-Seite „Protocol“ zu übernehmen. Das hat man mit dem Gründer der beiden Angebote, Robert Allbritton vereinbart. Springer übernimmt „Politico“ sowie die ausstehenden 50 Prozent an dem aktuell als Joint-Venture geführten Unternehmen „Politico Europe“.
Springer ist in den USA mit den Marken „Insider“ und „Morning Brew“ schon aktiv. Mit „Politico“ ist man nochmal stärker in den Staaten vertreten. Rund 500 Journalistinnen und Journalisten arbeiten für das Magazin. Robert Allbritton soll auch nach der Übernahme Publisher bleiben. Eine mögliche Übernahme durch Springer wurde schon vor Wochen spekuliert. So hatte damals das „Wall Street Journal“ darüber berichtet.
Wie viel Springer für diese Übernahme bezahlt, ist nicht bekannt. Beide Seiten haben vereinbart, dass man zu den Details schweigen wird. Medienberichte zufolge soll Springer mehr als eine Milliarde Dollar gezahlt haben.
Springer-Chef Mathias Döpfner sagte: „‘Politico‘ hat mit einem herausragenden Team dem digitalen politischen Journalismus revolutioniert und neue Standards gesetzt – ein echter Leitstern. Wir begreifen es als Ehre und besondere Verantwortung, die Zukunft dieses erstklassigen Qualitätsjournalismus ist heute wichtiger denn je. ‚Politico‘ und uns verbindet der Einsatz für journalistische Unabhängigkeit sowie eine unvoreingenommenen, nicht-aktivistische Berichterstattung. Genau das wird Grundlage sein für beschleunigtes Wachstum und unseren künftigen gemeinsamen Erfolg.“
Robert Allbritton ergänzt: „Eigentum verpflichtet. Davon bin ich von jener überzeugt. Als ‚Politico‘ und das neu gegründete ‚Protocol‘ in den vergangenen Jahren immer erfolgreicher wurden, merkte ich zunehmen, dass ein global agierendes Unternehmen vermutlich besser als ein Familienunternehmer wie ich in der Lage sein würde, unser weltweites Wachstum weiter voranzutreiben, unseren Zielgruppen noch besser zu dienen und unseren Beschäftigten noch mehr Chancen zu bieten. Allerdings habe ich immer gesagt, dass für mich nur ein Investor in Frage kommen würde, der sowohl meine persönlichen Werte als auch die Unternehmenswerte von ‚Politico‘ teilt. Es gibt in der Medienlandschaft niemanden, der diese Voraussetzung besser erfüllt als Mathias Döpfner und sein Team bei Axel Springer.“
Quelle: DWDL.de