Bei der kommenden Bundestagswahl wird mit einem neuen Rekord bei den Briefwählerinnen und Briefwähler gerechnet. Ab dieser Woche verschicken die Gemeinden die ersten Wahlzettel. Auch die Wahlbenachrichtigungen werden ab sofort bis Anfang September an die wahlpflichtigen Bürger versandt. Sie erhalten einen Vordruck für alle, die auch eine Briefwahl beantragen möchten. Viele Millionen Wählerinnen und Wähler werden davon voraussichtlich Gebrauch machen und schon lange vor dem eigentlichen Wahltermin am 26. September abstimmen.
Die Briefwahl wurde zum ersten Mal zur Bundestagswahl 1957 eingeführt. Damals nutzen knapp fünf Prozent der Wählerinnen und Wähler die Briefwahl. Seit 1990 nahm der Anteil immer weiter zu. Bei der letzten Bundestagswahl 2017 waren es schon mehr als 28 Prozent. In diesem Jahr könnte es nochmal deutlich mehr werden.
Gerade in der Corona-Pandemie ist die Briefwahl für viele attraktiv geworden, weil die Abstimmung Zuhause risikoärmer ist als im Wahllokal. Das zeigen auch die Briefwahl-Rekordwerte bei den letzten Landtagswahlen.
Doch es gilt für Briefwählerinnen und Briefwähler zu bedenken, dass man rechtzeitig die Briefwahlunterlagen schnell beantragen muss und dann abschicken soll.
Nachdem es bei den US-Präsidentschaftswahlen immer wieder heftige Diskussionen über die Sicherheit von Briefwahlen gegeben hatte, ist es für Bundeswahlleiter Georg Thiel wichtig zu betonen, dass die Briefwahl in Deutschland sicher sei. Seit der Einführung im Jahr 1957 habe es nie Beanstandungen gegeben. Es seien verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen worden, um die Briefwahl sicher vor Manipulationen zu machen. Die Auszählung der Briefwahl sei genau wie alle anderen Wahlprozesse völlig transparent, sagte Thiel der ARD.
Quelle: Tagesschau.de