Der Weltklimarat hat eindringlich vor einem bestehenden Kontrollverlust bei der Erderwärmung gewarnt. Die Erde werde sich bei der derzeitigen Entwicklung bereits gegen 2030 um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmen – und damit 10 Jahre früher als es noch 2018 prognostiziert wurde, heißt es in dem neuen Bericht des Weltklimarats (IPCC).

Schon jetzt habe sich so viel Treibhausgas in der Erdatmosphäre angesammelt, dass es schwerwiegende Klima-Veränderung mit entsprechenden Folgen geben werde. Hitzewellen, die früher alle 50 Jahre vorgekommen sind, werde es nun alle 10 Jahre geben, sagen die Experten.

Laut den Klimaexperten ist die Erderwärmung „eindeutig“ vom Menschen verursacht worden. Die Erwärmung um 1,1 Grad seit dem 19. Jahrhundert sei bis auf einen Bruchteil auf den Menschen zurückzuführen. „Die Rolle des menschlichen Einflusses auf das Klimasystem ist unbestritten“, erklärte die Co-Vorsitzende der zuständigen Arbeitsgruppe der IPCC, Valérie Masson-Demotte.

Einige Auswirkungen der Erderwärmung wie der Anstieg des Meeresspiegels und das Schmelzen der Gletscher sind laut Weltklimarat schon heute „unumkehrbar“. Selbst bei einer drastischen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen würden die Meeresspiegel weiter ansteigen und „für Tausende Jahre erhöht bleiben“, heißt es in dem Bericht. Die Meeresspiegel könnten demnach bis 2100 um bis zum einen Meter steigen.

Der Bericht des Weltklimarat ist der erste seit knapp acht Jahren. Im nächsten Jahr soll dieser durch zwei weitere Kapitel erweitert werden. So untersucht eins der Kapitel die Folgen der Volkswirtschaften und wie sie sich anpassen könne. Das andere Kapitel befasst sich mit den Optionen, wie die Emissionen verringert werden können. Das soll alles dann 2022 im sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats veröffentlicht werden.

Der jetzt veröffentlichte Bericht gilt als Leitlinie für die Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow, was im November stattfinden wird.

Quelle: n-tv.de