Das höchste Gericht im US-Bundesstaat Pennsylvania hat die Verurteilung des US-Schauspielers Bill Cosby wegen sexueller Nötigung gekippt. Wegen einer Vereinbarung mit einem früher mit dem Fall befassten Staatsanwalt hätte Cosby in dieser Sache nicht angeklagt werden dürfen, teilte dies das Gericht am Mittwoch (30.06.) mit.
Noch am gleichen Tag verließ Cosby das Gefängnis. Sein Fall darf nicht noch einmal aufgerollt werden. Viele frühere Anträge auf Berufung und eine vorzeitige Haftentlassung sind von anderen Gerichten abgelehnt worden. Die Entscheidung des Gerichts überraschte viele in den Staaten. Dies sorgte für Schock und Ratlosigkeit. Cosby selbst äußerte sich nicht dazu.
Der Schauspieler, der einst mal als Superstar und Vorzeige-Vater Amerikas galt, wurde zu einem der berühmten Verurteilten der #MeToo-Ära, der weltweiten Bewegung gegen sexuelle Belästigung. Mehr als 60 Frauen hatten Cosby sexuelle Übergriffe unterschiedlicher Art vorgeworfen. Aber im Prozess ging es nur um einen Fall aus dem Jahr 2004, wo er eine Frau mit Tabletten hilflos gemacht haben soll und sie dann sexuell genötigt hatte. Der Entertainer wies diese Vorwürfe zurück. Im Jahr 2018 wurde Cosby dann wegen sexueller Nötigung von mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft verurteilt.
Quelle: zdf.de