Im Süden der britischen Hauptstadt London haben mehrere Hundert Menschen trotz der strikten Corona-Einschränkungen eine Mahnwache für die mutmaßlich ermordete Sarah E. abgehalten. Die Polizei versuchte am Samstag (13.03.), die nicht genehmigte Versammlung aufzulösen und hat in den Sozialen Netzwerken Kritik geerntet.
Der Labour-Vorsitzende Kier Starmer schrieb auf Twitter: „Ich teile ihre Wut und Bestürzung darüber, wie dies gehandhabt wurde. Das war nicht die richtige Art und Weise, diesen Protest zu überwachen.“ Auch der konservative Abgeordnete Steve Backer sprach von „unsäglichen Szenen“ und forderte den britischen Premierminister Boris Johnson auf, „das Lockdown-Gesetz jetzt zu ändern.“
Auch andere Politiker äußerten sich. Der Vorsitzende der Liberaldemokraten, Ed Davey, forderte den Rücktritt der Polizeichefin von London. Sie habe „das Vertrauen von Millionen Frauen in London verloren“, sagte der Politiker.
Die britische Innenministerin Priti Patel und der Bürgermeister von London, Sadiq Kahn, teilten mit, sie hätten von der Polizei Erklärungen für ihr Vorgehen gefordert.
Ein Polizist wird für den Mord an der Frau beschuldigt. Die Leiche der Frau wurde in einem Waldstück der Grafschaft Kent im Südosten des Landes gefunden. Dass es sich um die vermisste Sarah E. handelte, bestätigte die Polizei kurze Zeit später. Die Frau hatte am Abend des 3. März die Wohnung einer Freundin in Clapham verlassen und kam nie zu sich nach Hause. Das Verschwinden der Frau und die darauf folgende Suche hatten das ganze Land schockiert und bewegt. Der Fall sorgte vor allem eine Debatte über die Sicherheit von Frauen aus.
Quelle: zdf.de, Twitter.com