In Myanmar, dem früheren Birma, hat es wieder einen Militärputsch gegeben. Die Streitkräfte haben am Montag (Ortszeit) erklärt, dass sie die Kontrolle über das Land übernommen haben. Diese Mitteilung haben sie über ihren eigenen Fernsehsender mitgeteilt.
So liegt die eigentliche Macht beim Armeechef Min Aung Hlaing. Nach Angaben des Sprechers der Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) wurden De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie Staatspräsident Win Myint und andere ranghohe Politiker vom Militär festgesetzt. Augenzeugen haben der britischen BBC berichtet, dass die Telefonleitungen zum Regierungssitz unterbrochen wurden. Anwohner berichteten über Ausfälle des Internets und des staatlichen Fernsehsenders. Der Sender selbst gibt an, wegen technischer Probleme nicht weitersenden zu können.
Regierungssprecher Myo Nynt rief das Volk auf, die Ruhe zu bewahren. Er erwarte auch, dass er vom Militär verhaftet wird. Die USA regierten besorgt und forderten sofort die Freilassung der festgesetzten Politiker. Alle Beteiligten, auch das Militär, müssten sich an demokratische Normen und Rechtsstaatsprinzipen halten, forderte das US-Außenministerium in einer Stellungnahme.
Das Militär hat in dem Land schon länger die Macht am längeren Hebel. Trotz der Parlamentswahl im November, wo die Partei NLD die Absolute Mehrheit holte, sprach das Militär von Betrug. Auch wichtige Reformen, die man versprach, können wegen dem Militär nicht durchgeführt werden.
Quelle: zdf.de