Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben sich die Arbeitgeber und die Gewerkschaften einigen können. So ist vorgesehen, dass es eine Gehaltssteigerung um 4,5 Prozent in der niedrigsten Entgeltgruppe und um 3,2 Prozent in der höchsten Eingruppierung geben wird, heiß es von den Tarifparteien am Sonntag (25.10).
Konkret sollen die Löhne und Gehälter zunächst ab dem 1. April 2021 um 1,4 Prozent steigen, aber mindestens um 50 Euro. Genau ein Jahr später, am 1. April 2022, soll es dann eine Steigerung um weitere 1,8 Prozent geben. Auszubildende bekommen jeweils 25 Euro mehr.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte: „Nach vielen nicht einfachen Tagen kann ich sagen: Die Arbeit hat sich gelohnt.“ Diese Einigung gebe „allen Beteiligten Planungssicherheit“. Es handele sich für die öffentlichen Arbeitgeber allerdings um die „Grenze des finanziell Verkraftbaren.“
Ursprünglich hatte die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb bis Ende 2021 4,8 Prozent mehr Geld gefordert, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat. Das ursprüngliche Arbeitgeberangebot sah drei Jahresstufen bis März 2023 insgesamt 3,5 Prozent mehr Gehalt vor.
Für die Pflegekräfte soll es gesonderte Gehaltssteigerung bekommen. Ab März 2021 soll eine Pflegezulage von 70 Euro gezahlt werden, die dann 2022 auf 120 Euro steigen wird. Die Zulage in der Intensivmedizin wird mehr als verdoppelt auf 100 Euro monatlich, die Wechselschichtzulage steigt dann von 105 auf 155 Euro im Monat, teilten die Tarifparteien mit. In Betreuungseinrichtungen wie in Altenheimen wird die Pflegezulage um 25 Euro erhöht und damit auf das gleiche Niveau gebracht wie in den kommunalen Krankenhäusern. Ärzte, die in den Gesundheitsämtern arbeiten, bekommen ab März 2021 eine Zulage von monatlich 300 Euro.
In den Tarifverhandlungen ging es um das Einkommen von mehr als zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Dank der Einigung sind weitere Streiks im öffentlichen Dienst, wie in Kliniken, Rathäusern oder Kitas sind vom Tisch.
Quelle: Tagesschau.de