Schuldsprüche und einen überraschenden Freispruch hat es beim Prozess um den Mord um den Journalisten Jan Kuciak in der Slowakei gegeben. Der Unternehmer Marian Kocner wurde wegen illegalen Waffenbesitzes schuldig gesprochen, aber dass er den Mord an Kuciak beauftragt hatte und den Mörder bezahlt hatte, wurde er freigesprochen. Auch bei der Angeklagten Alena Z. konnte nicht zweifelsfrei bewiesen werden, dass sie in Kocners Auftrag organisiert habe. Die Staatsanwaltschaft kann noch in Berufung gehen.
Im Februar 2018 wurde der damals 27-jährige Kuciak mit seiner Verlobten erschossen. Der Großunternehmer Kocner wurde von Kuciak als Drehscheibe zweifelhafter Machenschaften beschrieben. Firmen mit engen Kontakten zu ihm erhielten verdächtig hohe staatliche Förderungen und lukrative Staatsaufträge.
Hohe Beamte und Entscheidungsträger der damaligen Regierung haben offenbar unter Kocners Einfluss genommen. Eine erst nach Kuciaks Tod veröffentlichte Reportage löste Massenproteste gegen Korruption aus und führte zur Rücktritt der damaligen Regierung.
Angeklagt waren der Unternehmer Kocneer als mutmaßlicher Auftragsgeber des Mordes sowie Alena Z. als mutmaßlich Organisatorin nun ein nun als Mittäter schuldig gesprochener Ex-Polizist. Ausgeführt hatte den Mord der geständige Ex-Soldat Miroslav Marcek, der im April schon zu 23 Jahren Haft verurteilt wurde.
Quelle: n-tv.de