Am Montagabend sollte eigentlich im Ersten (ARD) die Dokumentation „Wuhan – Chronik eines Ausbruchs“ zu sehen sein. Doch nun hat der Südwestrundfunk (SWR), der die Dokumentation in Auftrag gegeben hat, entschieden, dass man sie nun nicht zeigen wird.

Die Doku sollte den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie in Wuhan rekonstruieren. Von der Entdeckung und Ausbreitung des Virus bis zur Lockerung der Maßnahmen. Die Zuschauer sollten den Einblick bekommen, wie die Entscheidungen radikal gefallen sind. Zu sehen sollten auch exklusive Interview mit Epidemiologen aus China, die der Regierung in Peking den Lockdown empfohlen haben.

Doch durch die Einschränkungen der Pressefreiheit in China wurde es unabhängigen Journalisten schwerer gemacht, sich ein Bild vor Ort zu machen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet haben soll, soll die Produktionsfirma keine eigenen Journalisten nach Wuhan geschickt hatte, sondern auf Filmmaterial und Interviews zurückgegriffen hatte. Die Produktionsfirma hat mit dem China Intercontinental Communication Center (CICC) zusammengearbeitet, einer Unterabteilung des Informationsbüros des chinesischen Staatsrats. Die CICC hatte der Produktionsfirma die Interviews angeboten, die schon vorbereitet waren. Doch weil es sich um Propaganda handelte, in der die Volksrepublik China als Held gezeigt werden soll, haben die Filmemacher die vorgefertigten Interviews abgelehnt und wollten das Rohmaterial.

Als man sich dann das Rohmaterial angeschaut hat, haben sie dann in den bemerkt, dass in den Interviews eine Zurückhaltung von Informationen bemerkt wurde. Berichte wie überfüllte Krankenhäuser, Aufnahmen von Hochsicherheitslaboren von internen Videoanlagen, alles Material, was die CICC nicht ausgewählt hatte, um China nicht ins schlechte Licht zu rücken. Die Produzenten der Doku sicherten sich angeblich das Material vertraglich und haben eine Beratung durch das CICC akzeptiert.

Der SWR gibt nun an, dass der Grund für den Rückzug für die Ausstrahlung Rechteprobleme seien, berichtet das Medienmagazin DWDL. Dennoch hatte man gegenüber der SZ die Zusammenarbeit mit dem CICC gerechtfertigt.

Das Erste wird nun am Abend um 22:45 Uhr die Dokumentation „Sneaker – Der große Deal mit Turnschuhen“ zeigen.

Quelle: DWDL.de, Wunschliste.de, SZ.de