Die deutschen Exporte sind wegen der Corona-Rezession bei vielen wichtigen Handelspartnern so drastisch eingebrochen wie noch nie. Im April sind die Ausfuhren um 24,0 Prozent zum Vormonat ein, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Dies sei der „größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990“.
Ökonomen, die von der Nachrichtenagentur Reuters befragt wurden, hatten nur mit einem Minus von 15,6 Prozent gerechnet, nachdem es schon im März einen Rückgang von 11,7 Prozent gegeben hatte. Auch die Importe sind eingebrochen. Sie sind um 16,5 Prozent zum Vormonat eingebrochen und damit zum dritten Mal in Folge.
Hoffnung auf eine grundlegende Trendwende gibt es aber aktuell nicht. Die Industrieaufträge aus dem Ausland sind im April um 28,1 Prozent eingebrochen, da sich wichtige Abnehmerländer wie die USA wegen der Corona-Krise in einer Rezession befinden und damit nach weniger Waren aus Deutschland nachfragen.
Insgesamt haben die deutschen Unternehmen im April Waren im Wert von 75,7 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Das ist fast ein Drittel weniger als im Vorjahresmonat. Die gesamte Wirtschaft steht in diesem Jahr vor einer tiefen Rezession. Die EU-Kommission sagt für Deutschland einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,5 Prozent voraus und damit den stärksten Einbruch der Nachkriegszeit.