Öffentlich haben Mitarbeiter des Sozialen Netzwerks Facebook ihren Chef und Gründer Mark Zuckerberg kritisiert, weil er nicht wie Twitter die umstrittenen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump markiert oder löscht. „Mark liegt falsch – und ich werde so laut wie möglich versuchen, ihm umzustimmen“, schrieb Ryan Freitas, der für das Produktdesign bei Facebooks Newsfeed zuständig ist, auf Twitter.

Jason Stirman, Produktdesigner bei Facebook schrieb: „Ich bin ein Facebook-Mitarbeiter, der überhaupt nicht mit der Entscheidung von Mark einverstanden ist, nichts gegen Trumps jüngste Beiträge zu unternehmen, die ganz klar Gewalt anheizen.“ Wie US-Medien berichten, legten einige Facebook-Mitarbeiter am Montag auch aus Protest die Arbeit im Homeoffice nieder. Es bleibt aber unklar, wie viele sich bei dieser Aktion beteiligt haben. Eine Sprecherin von Facebook, sagte der „New York Times“, dass man die Mitarbeiter ermutige, sich offen zu äußern, wenn sie nicht mit der Firmenführung einer Meinung sind.

Es geht um einen Tweet des US-Präsidenten der auch auf dem Profil von Trump veröffentlicht wurde. Darin reagierte der republikanische Rechtspopulist auf die erste Ausschreitung in Minneapolis nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt. Trump schrieb, man werde die Kontrolle wiederherstellen, und fügte hinzu: „Wenn Plünderungen beginnen, wird geschossen.“ Twitter markierte diesen Tweet mit einem Warnhinweis, weil er das Verbot von Gewaltverherrlichung auf der Plattform verletze.

Zuckerberg erklärte, dass der Beitrag aber mit Facebooks Regeln vereinbar seien, auch wenn ihm persönlich solche „spaltende und aufwieglerische Rhetorik“ widerstrebe. „Aber meine Verantwortung ist es, nicht nur persönlich zu reagieren, sondern als Chef einer Institution, die sich der Redefreiheit verschrieben hat.