Der Reisekonzern TUI wird wegen den Verlusten durch das Coronavirus rund 8.000 Stellen streichen. Das sagte Vorstandschef Fritz Joussen zur Vorlage der Zahlen für das abgelaufene erste Geschäftshalbjahr.
Von Oktober bis März war das bereinigte Ergebnis von TUI vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 175 Prozent auf minus 828,7 Millionen Euro abgerutscht. Verluste in dieser Zeit sind in der Reisebranche an sich typisch, die Unternehmen verdienen das meiste Geld im Sommer. Doch der Sommer 2020 wird Probleme bringen.
Schon im März musste TUI sein Programm zunächst einstellen, weltweit gibt es weiter Reisebeschränkungen, das Sommerprogramm ist nur zu 35 Prozent ausgebucht. Joussen geht aber von einer Erholung aus. Er sagte: „Sommerurlaub in Europa kann schrittweise wieder möglich gemacht werden – verantwortungsvoll und mit klaren Regeln. Die Saison startet später, könnte dafür aber länger dauern.“ Die Wiederaufnahme des Geschäfts werde vorbereitet. Wann genau, sagt der Konzern nicht.
In vielen deutschen Städten haben Beschäftige der Tourismusbranche protestiert und fordern vom Staat Hilfen und den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. In Deutschland sind zahlreiche Beschäftigte von TUI in Kurzarbeit. Für viele gilt diese Regelung bis in den September. Um die Einnahmebußen abzufedern und Liquidität zu sichern, bekommen die Hannoveraner über die staatliche Förderbank KfW zur Überbrückung der Krise einen Kredit von 1,8 Milliarden Euro. Dieser stockt eine schon bestehende Kreditlinie im Wert von 1,75 Milliarden Euro auf.